[2022/2023] Kremin‘ – Karpaty: 1:1

Heute spielten Karpaty bei Kremin‘, die im Hinspiel nach einem durchaus schwierigen Spiel geschlagen worden waren und aktuell am Ende der Tabelle in der Aufstiegsrunde standen. Am Vortrag hatte bereits Nyva gegen LNS ein 1:1 erkämpft, wodurch letztere zwischenzeitlich aufgrund des besseren Torverhältisses in der Tabelle an Karpaty vorbeigezogen waren, aber Karpaty hatten heute die Chance, mit 3 Punkten Abstand an LNS vorbeizuziehen und den dritten Platz ein wenig zu konsolidieren.

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Gespielt wurde wie in den letzten Wochen schon in einem 3:2:2:2:1. In der Startaufstellung gab es mit Boldenkov im Verteidigungszentrum und Ivan Kohut auf der linken Flanke zwei Veränderungen:

Auf der Bank gab es mit Klymets, der seit der Winterpause noch nicht im Kader gestanden hatte, einen Debütanten:

Während des Spiels kamen noch Artur Schakh (Valerij Boldenkov), Danylo Knysch (Denys Kozhanov), Rostyslav Taranukha (Jurij Tlumak) zum Einsatz.

Karpaty dominierten die erste Halbzeit komplett, hatten zahlreiche Ecken, Torschüsse, aber schafften es nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Und wie es so oft der Fall ist in solchen Spielen, fiel das Tor dann auf der Gegenseite. Nach 38 Minuten hatte Kremin‘ einen Einwurf, der in den Karpaty-Strafraum flog und den die Abwehr der Grünweißen nicht unter Kontrolle bekam. Aus der Unordnung heraus spielte Halata den Ball in den freien Raum zurück, wo Matvyeyev hereingelaufen kam und aus 9 Metern unhaltbar zur 0:1 Führung einschoss. Angesichts des bisherigen Spielverlaufs war dieser Stand natürlich ein Witz, aber er war – leider nicht zum ersten Mal für Karpaty – die logische Konsequenz der erneut schwachen Chancenverwertung bei den Grünweißen. Mit diesem Rückstand ging es in die Pause.

Die zweite Hälfte begann mit noch größerem Druck seitens der Gäste und wieder etlichen Chancen auf das dringend benötigte Tor zum Ausgleich. Kremin‘ musste zunehmend auf unfaire Mittel zurückgreifen, wodurch Karpaty immer wieder zu Freistößen in Strafraumnähe kamen.

Nach 65 Minuten wechselte Andrij Tlumak mit Boldenkov den zentralen Verteidiger aus und brachte für ihn Schakh, der natürlich vorn für mehr Durchschlagskraft sorgen sollte. Es sah mehr und mehr danach aus, als würde es bei einer Niederlage für Karpaty bleiben, als nach 85 Minuten Taranukha doch noch zum 1:1 Ausgleich traf: nach einer schönen hohen Flanke war er mit gutem Timing in den Strafraum gelaufen und an der rechten Ecke des Fünfmeterraums zum Kopfball hochgestiegen, ein sehr schönes Tor.

Es folgte eine turbulente Nachspielzeit, erneut mit zahlreichen Chancen für Karpaty. Aber die Mannschaft blieb sich letztlich – im negativen Sinne – treu: sie investierte viel, aber das Resultat blieb unbefriedigend.

Direkter Link zum 0:1, 1:1

Kremin‘ hat heute gezeigt, dass die Mannschaft nicht zu Unrecht in der Aufstiegsrunde spielt. Auch wenn es für den Kampf um den Aufstieg noch nicht reicht, ist schon das Potential zu erkennen, dass es recht bald schon um mehr gehen könnte. Karpaty haben ihren alten Fluch zurück: man stirbt in Schönheit und setzt die spielerische Überlegenheit nicht in Tore um.

Für Karpaty ist die Chance, doch noch Platz zwei zu erreichen, der zu einem direkten Aufstieg qualifiziert, jetzt minimal. Obolon‘ auf Platz 1 hat 7 Punkte Vorsprung bei noch 3 verbleibenden Spielen. Zwar werden Karpaty die Kyiver noch in einem Heimspiel empfangen, aber Obolon‘ müsste selbst bei einem Karpaty-Sieg in den anderen zwei Spielen noch vier Punkte liegenlassen. Das scheint nicht realistisch. Polissya spielt später heute und kann bei einem Sieg gegen Metalurh (von dem wir wohl ausgehen können) noch an Obolon‘ vorbeiziehen, ist dann also noch weiter von Karpaty entfernt.

Es läuft wohl darauf hinaus, dass das beste, was Karpaty aktuell erreichen können, Platz 3 ist. Man steht einen Punkt vor LNS. Der Abstand ist also trotz der Chance, die man vor dem Spiel hatte, nicht größer geworden. Wie viele Teams aus der Perscha Liha und der UPL am Ende der Saison in Relegationsspielen gegeneinander spielen werden, ist noch nicht bekannt – die Regelungen sind, wie wir bereits berichtet haben, ausgesprochen kompliziert.