Keine Überraschung: Quellen aus dem Umfeld des Vereins zufolge steht Torwart Roman Pidkivka vor einem erneuten Abschied, dieses Mal wohl für immer.

Pidkivka, der 2013 zur ersten Mannschaft stieß, ist ein Eigengewächs und gilt so ein wenig als der „Pannen-Olli“ (vgl. Oliver Reck) des Vereins – unbestreitbares Talent, zum Teil spektakuläre Reflexe, aber dann immer wieder gut für einen Aussetzer, und die sind bei einem Torwart bekanntlich meist teuer.
Pidkivka war während seiner Karriere immer wieder Stammtorwart gewesen und hatte diese Position dann meist gegen einen Neuzugang wieder verloren. Nachdem seine körperliche (und wohl auch seelische) Verfassung einen Tiefpunkt erreicht hatte und er nicht einmal mehr in der U21 zu Einsatzzeiten kam, wechselte er schließlich Anfang 2019 zu Arsenal Kyiv, wo er dann schnell wieder zu sich fand und sicher nicht schuld war am Abstieg seiner Mannschaft letzten Sommer.
Das wiederum erregte dann die Aufmerksamkeit seines alten Vereins, der ihn letzten August kurzerhand wieder zurückholte. Pidkivka war zu Beginn der letzten Saison dann die Nummer 1 und zeigte nach etwas wackeligem Anfang eine Reihe richtig starker Spiele. Der Trainerwechsel im Spätsommer brachte für Pidkivka nichts gutes – nach drei Spielen setzte Sanzhar auf den von Shakhtar geliehenen Oleh Kudryk, der ebenfalls nach wackeligem Anfang gute Leistungen zu zeigen begann.
Beim Heimspiel gegen Shakhtar durfte Kudryk vertragsbedingt nicht spielen, wodurch Pidkivka zu erneuten Chance kam. In diesem Spiel versagten Pidkivka komplett die Nerven und er verschuldete z.T. völlig ohne Not zwei der drei Gegentore.
Was danach kam, war undurchsichtig. Kudryk erhielt nach dem Unentschieden bei Mariupol für seinen Mittelfinger eine späte rote Karte, wodurch in der Niederlage gegen Olimpik, einem sogenannten Sechspunkter, die Position auf der „1“ wieder vakant war. Im Tor stand allerdings, wie auch fortan, wenn Kudryk nicht zur Verfügung stand, der 19-jährige U21-Torwart Andrij Artym, der deutlich überfordert wirkte und selber bei einigen Gegentoren nicht unschuldig war.
Pidkivka ist seit seiner Katastrophenvorstellung gegen Shakhtar vom Verein als „verletzt“ gelistet. Ob hier wirklich eine physiche Verletzung vorliegt oder die Verantwortlichen einfach nur die Geduld verloren haben, ist unklar. Klar dürfte sein, dass eine erneute Rückkehr dieses Mal wohl ausgeschlossen ist. Ob Pidkivka nun seine Karriere woanders wird fortsetzen können oder ob er einfach „genug“ hat, wird sich zeigen.
Wir bedauern, dass es so gekommen ist. Roman ist ein „Karpate“ durch und durch, und deshalb verdient er auch viel mehr als nur eine Kurzmeldung.